Care-Arbeit - wie schaffen wir ein faires System für alle?
09.03.2024 · 16:00 – 18:00Uhr
Bellevue di Monaco OG
- Hybrid Veranstaltung
- Podiumsdiskussion
English version see below
Podiumsdiskussion „Care-Arbeit - wie schaffen wir ein faires System für alle?”
Care-Arbeit oder Sorgearbeit beschreiben die Tätigkeiten des Sorgens und Sich Kümmerns. Darunter fallen Kinderbetreuung oder Altenpflege, Reinigungsarbeiten, aber auch familiäre Unterstützung, häusliche Pflege oder Hilfe unter Freunden. Bislang wurden diese Arbeiten überwiegend von Frauen geleistet, oft als unbezahlte Hausarbeit, gesellschaftlich als notwendig und selbstverständlich angesehen. Aber mit dem Wandel der Geschlechterordnung werden auch Hausarbeit, Sorge und Fürsorge neu verteilt – weiterhin überwiegend zwischen Frauen. Migrantinnen aus armen Ländern bedienen die steigende Nachfrage in Ländern des globalen Nordens. Dies ist nicht nur ein unfaires System für alle Menschen, die sich eine solche Hilfe in Deutschland schlichtweg nicht leisten können, sondern auch ein fatales, für die Frauen, die ohne Arbeitsvisum, ohne Rechte und ohne Schutz eine solch wichtige und verantwortungsvolle Arbeit leisten.
Gemeinsam wollen wir mit unseren Gästen u.a. folgenden Fragen nachgehen:
Wie schaffen wir es, dieses System zu überwinden, bzw. es zumindest zu verbessern?
Welche Lösungsansätze gibt es? Und wie könnte eine Utopie der Care-Arbeit aussehen?
Diskutiert gemeinsam mit unseren Expterinnen:
Sibel Schick ist freie Autorin und Journalistin, Kolumnistin, Podcasterin, Speakerin und Social-Media-Redakteurin.
Eine Sprecherin der Interessengemeinschaft der 24-Stunden-Betreuer*innen (IG24) aus Wien.
Moderation: Ali Simon ist Doktorand*in am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München und forscht derzeit zu Care-Dynamiken und Reinigungsarbeiten während der COVID-19-Pandemie.
Panel discussion "Care work - how can we create a fair system for everyone?"
Care work describes the activities of caring and looking after others. This includes childcare or care for the elderly, cleaning work, but also family support, home care or helping friends. In the past, these tasks were predominantly performed by women, often as unpaid housework, and were considered socially necessary and as something to be taken for granted. But with the changing gender order, housework, care and support are also being redistributed - still predominantly between women. Migrant women from financially disadvantaged countries meet the growing demand in countries of the global North. This is not only an unfair system for all people who simply cannot afford such help in Germany, but also a fatal one for the women who do such important and responsible work without a work visa, without rights, and without protection.
We want to explore the following questions together with our guests:
How do we manage to overcome this system, or at least improve it?
What solutions are there? And what could a utopia of care work look like?
Join our experts for a discussion:
Sibel Schick is a freelance author and journalist, columnist, podcaster, speaker and social media editor.
A spokesperson for the interest group of 24-hour caregivers (IG24) from Vienna.
Moderation: Ali Simon is a PhD student at the Institute of Sociology at the Ludwig-Maximilians-University Munich and is currently researching care dynamics and cleaning work during the COVID-19 pandemic.
Sibel Schick
Autorin/ Journalistin
Biografie: Sibel Schick ist freie Autorin und Journalistin, Kolumnistin, Podcasterin, Speakerin und Social-Media-Redakteurin. Sie ist 1985 in Antalya (Türkei) geboren
und wohnt seit 2009 in Deutschland. Ihre Texte erschienen bisher u.a. bei der taz, beim Missy Magazineund nd. Sie gibt den monatlichen Newsletter »Saure Zeiten« heraus und postet auf Twitter und Instagram unter @sibelschick. Ihr Buch »Hallo, hört ich jemand?« erschien 2020 bei Edition Assemblage. Ihr Leseheft »Deutschland schaff‘ ich ab. Ein Kartoffelgericht« veröffentlichte sie 2019 bei Sukultur.Bildrechte: © Cihan Çakmak
Ali Simon
Moderation
Ali Simon ist Doktorand*in am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München und forscht derzeit zu Care-Dynamiken und Reinigungsarbeiten während der
COVID-19-Pandemie.Bildrechte: © PicturePeople
IG24
Interessen
Die Interessengemeinschaft der 24h-Betreuer:innen (IG24) ist ein selbstorganisierter, von Aktivist:innen unterstützter überparteilicher Verein mit dem Ziel, die Interessen der migrantischen
24h-Betreuer:innen in Österreich in umfassender Weise zu vertreten. Für gerechtere und sichere Arbeitsbedingungen setzt sich IG24 für die Abschaffung der Scheinselbstständigkeit und damit einhergehend für soziale Absicherung ein. Initiator:innen des Verbands sind die Iniciativa24, ein Zusammenschluss slowakischer Betreuer:innen, sowie DREPT (Gerechtigkeit in der Pflege und Personenbetreuung), ein Zusammenschluss rumänischer Betreuer:innen.Bildrechte: © IG24